Im tiefen Tal der Danger Bees

Heute habe ich es geschafft.
Raus um 7.15 Uhr, duschen, runter zum Bus und dann rauf zum Roque Agando damit.

Da stand ich dann um kurz nach 9. Der Roque Agando ist ein markanter Felsen auf 1200 m Höhe im Landesinneren.

Maike hat mir den Tipp gegeben, von dort nach La Laja zu laufen. Das habe ich auch gemacht und war ein ganz netter Weg, immer mit dem Blick auf den Teide auf Teneriffa.

La Laja ist ein kleines Dorf in einem der vielen schönen Täler hier. Sehr idyllisch.
Dann bin ich weiter zum nächsten Ort. Der heißt Chejelipes und ist ein bisschen größer. Die Sonne kam währenddessen raus und brannte stark.
In Chejelipes gab sogar eine kleine Bar in der ich auch eingekehrt bin. Nach mir kamen drei steinalte grinsende Gomerianer mit Zigarren im Mund festgeschraubt. Kaum waren die an der Bar, lachten alle ganz laut. Ich musste grinsen, weil ich dachte, wie schön es ist, dass die ihr Leben genießen. Aber ist ja alles nur eine Momentaufnahme. Viele der Leute dort in den kleinen Dörfern sind Bauern, haben Bananen, Obst und Wein und viel harte Arbeit damit. Aber wenn man so als Touri dran vorbei läuft ist alles immer wunderbar. Egal, die drei haben mir gefallen.
Von Chejelipes nahm ich eine Piste, die steil in Richtung Hermigua führen sollte, dem wahrscheinlich schönsten Tal auf der Insel, wie man sagt.

Es war schon gegen Mittag und die Sonne war jetzt richtig heiß. Die Piste hörte irgendwann auf und verlief weiter als Wanderweg, der aber steil blieb. Dort wohnten auch die Danger Bees. Hütet euch vor ihnen!

Irgendwann erreichte ich die Hauptstraße, die nach Hermigua geht und von San Sebastian kommt. Der Wanderweg verläuft aber etwas versetzt auf der anderen Seite der Straße weiter. Ich dachte, ich wäre schon gleich da, mehr oder weniger, realisierte aber nicht, dass der Wanderweg einfach mal über den dortigen Bergkamm verläuft, während die Straße dort einen Tunnel hat. Das hieß, ich musste bestimmt noch 400 m hoch auf einem Steilweg und bei sengender Hitze, aber die Mühe hat sich gelohnt. Die Ausblicke waren sehr schön.
Oben auf dem Kamm angekommen änderte sich schlagartig die Vegetation. Auf der einen Seite von der ich gekommen bin, Buschwerk, Kakteen, trocken.
Auf der anderen Seite alter feuchter Lorbeerwald mit dicken Flechten. Der Lorbeerwald kommt einem wirklich wie ein Zauberwald vor, verwunschen. Also so abrupt habe ich hier den Vegetationswechsel noch nie gesehen. Das war sehr schön. Und vor mir lag nun das Tal von Hermigua.
Ich musste noch eine ganze Weile herunter laufen und als ich in Hermigua ankam, sah ich mit Schrecken, dass die die Straße verbreitern und deshalb das ganze Tal aufreißen. Hier sind Straßen natürlich wichtig. Und die Straße durch Hermigua ist so schmal, dass zwei Autos nur mit großer Mühe aneinander vorbeikommen. Doch wenn die Straße breit ist, werden alle noch schlimmer rasen, als sie es jetzt trotzdem schon tun. Das wird nicht unbedingt zum Charme von Hermigua beitragen. Außerdem müssen wohl einige Häuser abgerissen werden und so wie ich es sehe auch das Cafe der Casa Creativa, eine Institution sozusagen. Naja, ich werde das weiter verfolgen.
Das war jedenfalls meine heutige Tour mit abschließendem Sonnenbrand.
Ich fuhr dann mit dem Bus zurück nach San Sebastian, wo ich den ersten Weihnachtskaktus meines Lebens sah.

So, das war es für heute.

Schöne Grüße

Wolfgang


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