Ein frohes neues Jahr 2010 euch allen

So, nun ist es passiert. Das Jahr ist um, das neue ist da. Dieser Tag liegt mal wieder hinter uns allen. Hinter den 2.000.000 Leuten am Brandenburger Tor und auch hinter uns hier auf der kleinen Insel La Gomera. Ich hoffe, ihr hattet alle einen schönen Jahreswechsel oder zumindest habt ihr keinen Familienangehörigen erschlagen, erschossen, einen D-Böller in den Hintern gesteckt oder was auch immer einem so einfällt zu Silvester. Man soll sich ja etwas vornehmen oder wünschen fürs neue Jahr. Das kann aber auch ein sehr fataler Vorsatz sein. Wie auch immer.

Für mich verlief hier alles nach Plan. Ein Bier am Strand ein paar Gespräche hier und da und dann habe ich mir „Fluss ohne Wiederkehr“ angeschaut mit der unvergleichlichen Marilyn Monroe (Danke Mutti, war ein schönes Geschenk).
Zwischenzeitlich musste ich leider bemerken, dass ich eine ganze Menge Sachen vergessen habe, mitzunehmen. Dabei hatte ich doch eine Liste. Verdammt. Ich habe zum Beispiel sämtliche Elektronik vergessen, die ich hier zum Weiterbilden benutzen wollte. Alles war in einer Tüte und die habe ich schön stehen lassen. Ich weiß noch, dass ich mich freute, dass der Rucksack so leicht war. Kunststück.
Außerdem hatte ich noch einen Spanischkurs auf den Notebook gespielt, der braucht aber eine CD zum Funktionieren und die liegt zuhause wie die große Tüte. Das Leben ist hart, aber auf der anderen Seite hat alles einen Sinn. Erstens habe ich auch meine Spanisch-Lehrbücher dabei und zweitens gibt es eine Technik, in die ich mich immer einarbeiten wollte und die ich auch auf meinen Notebook gespielt habe und die sogar funktioniert. Also bin ich bestens versorgt. Das ist alles nur ein weiterer Hinweis darauf, dass mein Hirn in den letzten Tagen nicht mehr richtig arbeitete. Ich muss dringend zu einem Gehirnwartungsexperten.
Allerdings ist das Nicht-Funktionieren auf dieser Insel eher von Vorteil. Andernfalls zieht man nur den Neid vieler anderer auf sich.
Ansonsten befinde ich mich in stummen Krieg um die Vorherrschaft der Gemeinschaftsterrasse. Drei Apartments, eine Terrasse über uns. Neben mir wohnen jeweils Paare, die beide gerne und lange gerade zu den interessanten Zeiten die Terrasse zum Kuscheln nutzen. Wer will sich da schon daneben setzen. Für mich irgendwie erschreckend, wie unwohl man sich wegen irgendwelcher Kleinigkeiten fühlen kann. Das ist wie die Lehne im Flugzeug. Meistens kann man sich wortlos mit seinen Nachbarn einigen, das es eine „ausgewogene“ Nutzung gibt. Oft nutzt sie auch keiner. Das ist das gerechteste (und das blödsinnigste). Was ist aber, wenn einer die Lehne einfach komplett in Beschlag nimmt und sie nicht mehr freigibt ?
Was sagt man dann ?
„Äh, Sie haben jetzt zwei Stunden ununterbrochen die Lehne in Benutzung, die nächsten zwei Stunden gehört sie mir, wenn es Recht ist.“
Oder man stößt den Arm einfach unauffällig zur Seite. Vielleicht merkt er oder sie es ja gar nicht.
Genauso ist es mit dieser Terrasse. Eigentlich ist alles, was man sagen oder tun kann nur fürchterlich peinlich (Ja, ich weiß, Moni würde etwas sagen und es wäre ihr auch nicht peinlich). Die einzige Lösung für mich ist, wenn sich alle an den ungeschriebenen geheimen Kodex halten. Aber wenn sie das nicht tun ?
Meine persönliche Lösung lautet: Umzug. Eine eigene Terrasse. Und da sitze ich dann, bis ich nicht mehr kann und bis ich Druckstellen habe vom vielen Sitzen.
Aber morgen werde ich nochmal den ganzen Tag wandern gehen. Eigentlich wollte ich die Tour schon heute machen, aber ich war einfach zu entspannt. Maike hat mir den Tipp gegeben, mal ins Landesinnere zu gehen, und zwar von Roque de Agando nach La Laja. Von da kann man dann weiter und kommt letztendlich nach Hermigua.

Ich grüße euch alle und danke euch sehr für eure Kommentare. Ich kann nur sagen, euer Frieren verhallt nicht ohne Zweck in der Finsternis eurer Nachmittage, denn je mehr ihr friert, desto wärmer wird uns hier.

Also bis morgen dann

Wolfgang


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