Die erste Woche in Myanmar

Shwedagon Pagode

Shwedagon Pagode

Hallo,

tja, also, die erste Woche war anstrengend, aber auch sehr interessant. Myanmar ist nicht Thailand. Und Myanmar ist auch nicht Laos. Myanmar ist anstrengend. Mayanmar ist unentspannter als Thailand und als Laos sowieso. Aber Myanmar ist definitiv eine (oder vielleicht auch zwei) Reisen wert.
Im Augenblick bin ich in dem kleinen Ort Thazi und warte auf meinen Bus nach Nyaungshwe. Die Namen hier sind schwierig zu merken, ich bekomme schwer ein Gefühl dafür. Außerdem werden sie oft anders ausgesprochen als sie geschrieben werden (in unserer Schrift). Die Verständigung ist deshalb noch schwieriger als in Thailand, aber die Leute sind oft nett und irgendwie geht es ja immer.
Mir tut gerade der Rücken weh von der langen Busfahrt gestern. Da kam ich von Bago, der alten Hauptstadt und fuhr nach Meiktila in den Norden. Heute bin ich schon den kleinen Hüpfer weiter nach Thazi und jetzt sitze ich hier und sitze im Moon Light Rest House und warte auf den nächsten Bus.

Ich habe ein paar Regeln für mich selbst aufgestellt, an die versuche ich mich zu halten, um nicht ungehalten zu werden:
1. Nur am Tag reisen
2. Höchstens 10 Stunden reisen
3. So komfortabel wie möglich reisen
Das habe ich gestern gerade so geschafft, aber jetzt tut der Rücken weh. Am Inle-See werde ich ein paar Tage bleiben. Ich bin irgendwie nicht mehr 20.
Als ich vor einer Woche in Yangon am Flughafen eintraf, nahm ich ein Taxi zu meinem Hotel und mich traf fast der Schlag. Das war eine herunter gekommene Bruchbude, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Das Vacation Hotel. Hatte wohl selbst Vacation, aber schon seit vielen Jahren. Also, nichts gegen „heruntergekommen“, wenn es 5 Euro kostet und ich weiß, worauf ich mich einlasse, aber dieses Zimmer kostete 32 Dollar die Nacht. Zuerst zeigten sie mir ein Zimmer, das buchstäblich unter Wasser stand, das Wasser floss die Wand hinunter. Ist wirklich wahr. Und die nette junge Dame fragte mich, ob alles in Ordnung wäre. Es roch stark nach Schimmel und es war nicht alles in Ordnung. Das war wie in einem surrealen Film. Das nächste Zimmer war zwar nicht nass, entsprach aber ebenso wenig den Bildern auf der Buchungsseite. Also überhaupt nicht, könnte man sagen. Dieses Hotel ist restlos herunter gewirtschaftet und hieß vorher Village irgendwas. Jetzt hängen überall Schilder, dass unvorhergesehene Renauvierungsmaßnahmen nötig wären. Unvorhergesehen. Wirklich gut. Diese Schilder hingen jeweils über dem alten Namen des Hotels. Als ich später am Abend zurück kam, da schien es nur über diesem Hotel zu regnen – nur über diesem Hotel. Als hätte es eine eigene kleine Wolke über sich, wie in einem Comicfilm. Aber es stellte sich heraus, dass es ein (wohl ein weiterer) Rohrbruch war.
Das war meine Ankunft in Yangon.
Danach normalisierte sich die Reise wieder. Sehenswürdigkeiten in Yangon anschauen, die Shwedagon-Pagode, die Sule-Pagode. Yangon ist eine fürchterlich anstrengende Stadt, dreckig, viel Verkehr. Brauche ich nicht nochmal. Dafür habe ich schon Bangkok, nur dass es in Bangkok auch schöne Parks gibt und nette Jazzclubs.
Nach zwei Tagen bin ich aufgebrochen nach Kimpun. Zum goldenen Felsen. Das ist nicht weit von Yangon, ein 5-stündiger Ritt mit dem Bus. Schon ist man da. Kimpun war toll, trotz des Touristenrummels. Allerdings sind es größtenteils asiatische oder sogar myanmarische Touristen.

Golden Rock

Golden Rock

Der goldene Felsen ist einer der größten Wallfahrtsorte in Myanmar. Europäer sah ich nur sehr wenige. Man kann sich auf der Ladefläche eines Lastwagens wie Vieh den Berg hochfahren lassen, oder den Berg selbst erklimmen in einer 4-stündigen Wanderung, die ein Pilgerpfad ist, auf dem man sich sein Karma aufbessern kann. In diesem Sinne bin ich hoch und wieder runter gelaufen. Das war ganz schön anstrengend, muss ich sagen, hat sich aber gelohnt. Der goldene Felsen ist wirklich ein außergewöhnlicher Ort. Oben ist natürlich jede Menge Budenzauber, aber auch dieser eindrucksvolle Felsen, der so auf Kippe steht und wirklich kurz voll dem Fall runter ins Dorf zu sein scheint.

Von Kimpun bin ich weiter Richtung Bago gefahren. In Bago gibt es viel zu sehen. Die Stadt ist mittelmäßig anstrengend, auch viel Verkehr, aber eben jede Menge Pagoden. Ich war im San Francisco Guesthouse. Das kann ich echt empfehlen. Wieder sah ich nur wenige westliche Touristen. Das finde ich sehr angenehm, weil man auf die Art wirklich eintauchen kann in das Land. Wobei eintauchen natürlich relativ ist. In einem Land wie Myanmar ist man immer ein Fremdkörper. Eine Kuriosität. Die Kinder winken einem zu, alle schauen einem nach. Aber man hat bis auf wenige Ausnahmen das Gefühl, trotz allem willkommen zu sein.
In Bago habe ich mich regelrecht müde gelaufen. Von Pagode zu Pagode zu liegendem Buddha.

bago_liegender_buddha

Es war aber die Mühe wert.

Von Bago habe ich den Bus in Richtung Inle-See genommen; über die Hauptstadt Nay Piy Tav weiter nach Meiktila. Diese Fahrt war schon am Limit dessen für mich, was ich an einem Tag zurücklegen möchte. Mir taten alle Knochen weh und in Meiktila nahm ich irgendein teures Hotel, um schnellstens ins Bett zu kommen. Von da aus ist es ein Hüpfer nach Thazi und dann geht es weiter in Richtung Inle-See und Nyaungshwe. Ich brauche jetzt ein bisschen Ruhe. Außerdem ist Nyaungshwe ein Touristen-Backpacker-Hochburg. Das heißt, es gibt gutes, vegetarisches Essen und andere Annehmlichkeiten für uns westlich verweichlichte Touristen.
Da freue ich mich schon drauf 🙂

Liebe Grüße

Gomerahippie


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