Spaetsommer auf La Gomera
Hallo,
hier ist Spaetsommer. D.h, es ist Sommer.
Also heute war es jedenfalls wirklich heiss und ich bin den ganzen Tag gewandert. Bis ich Farben gesehen habe. Die Sonne immer ruff auf den Kopp. Ich liebe das. Da will ich gleich nochmal ne Woche dran haengen. Mal sehen, vielleicht …
Ansonsten ist hier alles ziehmlich ruhig. Die Spanier sind weg und die neue Saison hat noch nicht begonnen. Viele Lokale sind zu und machen erst „demnaechst“ wieder auf … naja oder nie. Wer weiss.
Die neue Imbissbude hier zum Beispiel ist schon wieder auf „dauerhaft zu“. Das funktioniert so:
Es haengt ein Zettel dort mit den Oeffnungszeiten.
Darunter haengt ein anderer Zettel von irgend jemandem, wo folgendes draufsteht: „Bei euren beknackten Oeffnungszeiten kommen wir auch nur noch sporadisch!“
Wie schade; ich haette jetzt gerne noch Pommes gegessen.
Rico ist noch da auf der Insel und haelt hier stellvertretend fuer alle Hippies die Stange. Ich mag ihn. Er ist schraeg aber nicht dumm. Garnicht dumm. Sein GEhirn hat nur ein bisschen gelitten unter all dem Alkohol; jetzt trinkt er nichts mehr. Er ist trocken. Schon seit ueber einem Jahr.
Heute war ich im Sueden unterwegs. Ich traf keinen einzigen weiteren Wanderer. Endlich habe ich es mal nach La Dama geschafft. Ein Ort im Suedwesten, den ich vorher noch nie besucht habe. Ein kleiner Ort wie viele andere mitten im nirgendwo des SUedens, aber nett. Die Gegend hier ist karg. Die Sonne scheint viel. Es gibt keinen Schatten und kein Wasser.
Tja, nur der Golfplatz im Playa Santiago hat wohl ausreichend Wasser.
Auf dem Weg nach La Dama war ich in einer einsamen Badebucht. Wunderschoen. Keine Menschenseele, nur das Meer und der blaue Himmel. Perfekte Einsamkeit. Zwei Ruinen von Haeusern, die nie fertig gestellt wurden. Es gibt hier soviele zerplatzte Traeume.
Ich fragte mich, wie die ueberhaupt das ganze Baumaterial in diese Bucht bekommen haben, bis es mir klar wurde: natuerlich mit dem Boot.
Eine Strasse gibt es nicht.
Und was passierte dann ?
Jedenfalls stehen dort zwei Ruinen, die die Einsamkeit des Ortes nur noch verstaerken. Diese Bucht werde ich wieder besuchen, wenn der Weg auch weit ist.
Und um ehrlich zu sein: ich habe dort die Sachen eines Hippies gesehen, der dort wohl am Strand in einer Hoehle wohnt. Er war aber nicht zuhause.
Es ist eine schoene Insel.
Viele Gruesse
Wolfgang
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