Die Aschewolke
man, das zieht ja wirklich seine Kreise.
Die Aschewolke ist hier in aller Munde.Viele Urlauber sind gestrandet, aber eben auf Teneriffa, nicht auf La Gomera. Für Leute, die nach La Gomera kommen, ist Teneriffa eine Durchreiseinsel. Und diese Durchreise sollte so schnell wie möglich sein. Teneriffa steht hier für Bettenburgen, riesige „Anlagen“ in denen man Seite an Seite mit anderen deutshcen Touristen am Pool liegt und schon am Abend sein Handtuch platziert, abendliche „Animation“ mit der Heimorgel; Musik von Halbtoten für Halbtote; jeden Abend der gleiche Scheiß, Elvisimitatoren, Orkas, die in Gefangenschaft von Unterschichtllern angestarrt werden, deren Intelligenz vermutlich unterhalb derer liegt die sie anstarren.
Wenn man Los Christianos im Süden von Teneriffa mit der Fähre verlässt und sich Richtung La Gomera aufmacht, dann ist man bald erfüllt von dem Gefühl, es geschafft zu haben, etwas, das grundsätzlich falsch ist wurde richtig gestellt.
Irgendwann kommt man dann in San Sebastian an. Dann ist alles gut.
San Sebastian selbst ist vielleicht nicht unbedingt ein besonders schöner Ort. Es ist kein Ort, an dem es viel zu sehen gibt oder irgendwelche Attraktionen.
Selbst die afrikanischen Prostituierten am Hafen sind schon lange verschwunden und der Sex-Shop hat letztes Jahr zu gemacht.
Aber es ist eine spanische Stadt. Oder besser: eine kanarische, denn die Leute hier fühlen sich eher Latein-Amerika und Cuba verbunden, als dem spanischen Festland.
Es laufen kubanische Rythmen hier und da, es ist auch im Dezember warm und – naja – die Frauen … ach lassen wir das.
Man isst hier eben gerne.
All dem Gerede von Aschewolken zum Trotz bin ich gestern Wandern gewesen.
Mit dem Bus ging es hoch nach Arure und dann zum langen Panoramaweg immer mit Blick auf das Meer, oberhalb vorbei an Taguluche, runter nach Alojera, dann weiter durch das Geisterdorf Tazo und nach Arguamul. Wunderschöne Blicke auf das Meer.
Von dort ging es weiter bis zur Playa von Vallehermoso.
Dort ist das Castillo de Mar von Thomas Müller. Dort wollte ich unbedingt einmal wieder hin. Leider ist das Castillo nach wie vor unbewirtschaftet und vereinsamt. Die Straße ist stark beschädigt und schon halb verschüttet von Steinschlägen.
Ich denke, dieser Ort ist verloren und Geschiche. Aber wer weiss.
Nach wie vor hat die Bucht von Vallehermoso eine ganz eigene Aura, vielleicht wirkt sie sogar noch stärker durch den spürbaren Verfall.
Überall auf der Insel gibt es Ruinen, die einfach sich selbst überlassen wurden aber zu uns sprechen mit leisen Stimmen, die scheinbar mit dem Wind auf das Meer hinaus wehen.
Der Wegweiser in Richtung Osten den Berg hinauf ist wieder freigelegt. Dieser Weg ist eigentlich gesperrt. Letztes Jahr bin ich ihn gegangen, dann wuste ich warum, es ist eigentlich kein Weg mehr, aber abenteuerlich ist es.
Ich hatte aber leider keine Zeit mehr und musste mich beeilen, um den Bus zu kiriegen; also ging ich los in Richtung Vallehermoso; eine halbe Stunde Fußweg.
Viele Grüße
Wolfgang
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