Die letzten Tage, die letzte Wanderung
Hallo, Ihr Lieben,
Hier gab es einen Wetterumschwung. Es ist kalt geworden. Pünktlich zu meiner Abreise.
Am Freitag war der letzte Tag in der Sprachschule. Einerseits schade. Ich habe dort tolle Leute kennengelernt. Nur eben nicht alle waren toll. Aber das wäre wohl auch zu viel verlangt. Jedenfalls habe ich mein Spanisch aufgefrischt und erweitert. Leider heißt das nicht unbedingt sehr viel, aber in ein paar Tagen auf Kuba werde ich sehen, ob es reicht.
Die beiden Lehrer werde ich bestimmt nicht vermissen, aber ich verstehe schon, dass sie nicht raus können aus ihrer Haut. Das ist ja auch OK, solange man sie meiden kann, und nicht mit ihnen für Stunden in einen Raum eingepfercht ist.
Am Abend gab es noch ein Abschiedsessen; eine der Lehrerinnen kam auch, ging aber bald, und wir hatten alle einen schönen Abend, der sich lange hin zog.
Ich bin froh, in diese Schule gegangen zu sein, denn schon von Anfang an war mir klar, dass ich mittlerweile schon zu viel über diese Insel weiß, um hier ohne Aufgabe sein zu können für einen ganzen Monat. Ich möchte mich darüber nicht weiter auslassen; nur die kleine Binsenweisheit: das Paradies ist hier nicht, aber es waren schon viele hier, weil sie das dachten.
Ich kenne mittlerweile so viele Geschichten, aber die meisten hören sich sehr ähnlich an.
Für mich wird es jetzt auch Zeit.
Den Samstag über musste ich meinen Rausch ausschlafen. Mann, ich war fertig, aber war ein guter Abend. Zwischendurch ist uns ein Hund zugelaufen; aber den haben wir irgendwo zurückgelassen, ich weiß nicht mehr genau 🙂
Echt.
Na, und heute war ich mal wieder Wandern. Zum Abschied, aber es war keine tolle Wanderung oder so, überwiegend Straße.
Zuerst bin ich mit der Fähre nach Playa Santiago um 11.30 Uhr. Von da aus zum kleinen Flughafen hoch. Der ist einfach entzückend, da muss man mal gewesen sein. Da habe ich nen Cafe getrunken. Der war leider scheiße, nicht wie vor ein paar Jahren. Das ist hier auf der Insel ein Grundübel. Der Kaffee ist scheiße. Gibt selten brauchbaren Kaffee. Aber wie gesagt – der Flughafen ist eine Reise wert. Ein wunderschönes Gebäude, ein kleiner Brunnen in der Mitte, edler Steinboden, alles blitzend blank. Und alles mitten im Nirgendwo und nur selten ist da was los und dann auch nicht viel.
Danach bin ich zum Drachenbaum von La Gomera. Habe ich endlich mal geschafft in den 8 Jahren, in denen ich hier aufschlage. Der Drachenbaum. Echt toll. Ich war begeistert und lief weiter.
Danach wollte ich eigentlich nach Erque, aber irgendwie konnte ich den Abzweig nicht finden. Also bin ich letzten Endes die Straße ganz rauf bis nach Igualero und von da aus nach El Cercado.
Der Weg war nicht gerade interessant, aber da der Nebel da oben immer dichter wurde und auch die Wege feucht waren, hielt ich es für das beste, keine Experimente mehr anzufangen mit irgendwelchen Pfaden, die irgendwo hin führen. Irgendwann konnte man gerade noch 10 Meter weit gucken und da war ich dann auch glücklich über die Entscheidung.
Und es wurde kalt. Meine Hände wurden taub und ich zog den Pullover an.
Bevor der Nebel kam gelang mir dann doch noch ein oder auch zwei Fotos, ja und als ich durch Nebel durch war (die Wolke), gab es auch noch schöne Blicke auf den Sonnenuntergang.
Am Ende in El Cercado schlug ich in einer Bar auf und schaute mir den Rest von einem Fußballspiel an: 4 : 1 für Barcelona, Madrid stinkt ab. Dann kam der Bus.
Hier unten ist die Temperatur herrlich erträglich.
Wieder in der heilen Welt.
Nachtrag:
Heute ist Montag und ich sitze im Cafe Ole. Letzter Tag, letzte Runde. Morgen ist Abflug. Kuba ruft. Also von hier aus (La Gomera) war es das jetzt. Aber ich werde hier im Blog auch weiterhin Bilder posten, von Kuba und von Thailand und Bokina Faso. Wo es einen halt hintreibt auf diesem Rund.
Also Liebe Grüße
Wolfgang
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